Pizza auf dem Gasgrill

Pizza auf dem Gasgrill

Pizza auf dem Gasgrill

Einleitung

In den letzten Jahren ist Pizza, die auf dem Gasgrill zubereitet wird, zu einem echten Trend geworden.
Fast jeder, besonders in der Schweiz, besitzt einen Grill zu Hause, und sobald die warme Jahreszeit beginnt, ist es nur natürlich, Pizza auf dem Grill ausprobieren zu wollen – oft mit einer Pizzastein-Unterlage.

Doch die Frage ist: Kann man mit einem Gasgrill wirklich eine gute Pizza backen?
Sehen wir uns das genauer an.


Funktionsweise des Gasgrill-Backens

Das Prinzip ist einfach:

  • Ein Pizzastein wird auf den Grillrost gelegt.

  • Die Brenner (meist seitlich) werden eingeschaltet.

  • Der Deckel wird geschlossen, um die Hitze zu halten.

Der Stein erhitzt sich und ermöglicht, dass der Teigboden durch Wärmeleitung backt, während die warme Luft unter der Haube die Oberseite der Pizza teilweise durch Konvektion gart.

Theoretisch funktioniert das, und mit etwas Übung kann man durchaus eine akzeptable Pizza für den Familienabend erzielen.


Technische Einschränkungen

Aus technischer Sicht gibt es jedoch wichtige Limits, die es unmöglich machen, die Qualität eines Holz- oder Elektroofens zu erreichen.

Hauptprobleme

Das größte Problem: Es fehlt die direkte Strahlung von oben.

  • Im Holzofen bäckt die lebendige Flamme die Pizza von oben, wodurch Kruste und Rand Farbe und die typische Maculatur erhalten.

  • Im Elektroherd sorgen obere und untere Heizstäbe für gleichmäßige Wärme und eine ausgeglichene Backung durch Wärmeleitung, Konvektion und Strahlung.

Beim Gasgrill hingegen:

  • backt der Stein nur die Unterseite gut, während die Hitze oben zu schwach oder ungleichmäßig ist;

  • die Haube reflektiert die Wärme nicht ausreichend nach oben;

  • häufig muss der Deckel geöffnet und geschlossen werden, was die Temperatur senkt und die Backzeit verlängert.

Das Ergebnis ist fast immer dasselbe:
Der Boden verbrennt oft, bevor Kruste und Belag fertig gebacken sind.
Außerdem erschwert die fehlende Strahlung von oben die typische Bräunung und die richtige Gelatinisierung der Stärke sowie die Karamellisierung der Zucker am Rand.


Warum es nicht dasselbe ist

Beim Gasgrill arbeitet man faktisch mit einem hybriden, unausgewogenen System: viel Hitze von unten, wenig von oben und unregelmäßiger Luftstrom.
Der Teig kann sich dadurch nicht optimal entwickeln, und die Pizza wird häufig trockener, flacher und weniger farbig.

Zudem lässt sich die Temperatur des Steins nur schwer kontrollieren – oft über 400 °C in der Mitte – wodurch man riskieren kann, dass der Boden verbrennt, während die Pizza insgesamt noch nicht gleichmäßig gebacken ist.


Wann der Gasgrill Sinn macht

Trotzdem ist nicht alles schlecht.
Der Gasgrill eignet sich hervorragend für Hobbyzwecke:

  • zum Spaß mit der Familie

  • neue Rezepte ausprobieren

  • eine „Grillpizza“ bei einem Barbecue backen

Mit einem guten Pizzastein, etwas Übung und leichten Teigen kann man ein sehr ordentliches Ergebnis erzielen.

Für technisch perfekte, gleichmäßig gebackene Pizza ist der Gasgrill jedoch nicht das richtige System.
In diesem Fall ist es besser, in einen Holz- oder Elektroofen zu investieren, auch kompakte Modelle für zu Hause (z. B. Ooni, Effeuno oder Moretti kleine Serie).


Pizza auf dem Gasgrill – Fazit

Das Backen auf dem Gasgrill ist eine spaßige Lösung, aber technisch begrenzt.
Ohne direkte Strahlung von oben kann es nicht das Ergebnis eines echten Ofens liefern.
Also: Ja, probiere Pizza auf dem Grill für den Spaß – wer eine „echte“ Pizza backen will, braucht einen richtigen Pizzaofen.

Cari Saluti
Matteo Vandi

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Ich bin Matteo Vandi, professioneller Pizzabäcker.
Ich helfe Privatpersonen und Unternehmen, ihre Pizzaqualität, ihren Service und ihre Sichtbarkeit zu verbessern – mit maßgeschneiderten Kursen und individueller Beratung.